In Mädchen investieren - die Welt verändern


Seit Januar 2023 setzt EcoHimal ein umfassendes Genderfreundliches Himalaya-Schulprogramm Nepal in etlichen Teilen des Landes um.

In den abgelegenen Gebieten verfügen viele Schulen nicht einmal über die Grundvoraus­setzungen wie Wasser-, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen (WASH). Über 3 500 Schulen haben keinen Zugang zu Wasserquellen, und mehr als die Hälfte aller Schulen verfügt über keine Mädchentoiletten mit fließendem Wasser. Die Bereitstellung von WASH-Einrichtungen ist unter den derzeitigen Umständen besonders wichtig, da gute Hygiene ein entscheidender Faktor für die Verhinderung der Ausbreitung des Virus und endemischer Krankheiten ist. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Menstruationsgesundheit, WASH-Einrich­tungen und Fehlzeiten von Schülern. Schlechte sanitäre Einrichtungen und mangelnde Sensibilität für geschlechtsspezifische Fragen wurden als eine der Hauptursachen für den Schulabbruch von Mädchen ermittelt.

Es gibt eine Reihe von Problemen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Jugendlichen, insbesondere im Zusammenhang mit heranwachsenden Mädchen, z. B. das Fehlen wirksamer Menstruationshygiene, geschlechtsspezifischer sanitärer Einrichtungen, Aufklärung über Menstruationshygiene und Schmerzlinderung, soziale Stigmatisierung der Menstruation, frühe Heirat, frühe Schwangerschaft, unsichere Abtreibung, sexueller Missbrauch usw. Aufgrund des unsicheren Schulumfelds sind Unregelmäßigkeiten, Fehlzeiten und Schulabbrüche bei heranwachsenden Mädchen sehr häufig. Etwa ein Viertel der heranwachsenden Mädchen schwänzt die Schule aufgrund der Menstruation. Ein menstruationshygienischer Prozess, der Hygiene und Würde gewährleistet, ist für die Gesundheit und Bildung von Mädchen von entscheidender Bedeutung, wird aber in den ländlichen Gebieten Nepals oft vernachlässigt. Menstruationstabus sind in der Gesellschaft weit verbreitet, und nepalesische Frauen und Mädchen haben viel gelitten und ihre Gesundheit und Würde geopfert, was häufig zu Todesfällen bei Praktiken wie Chhaupadi, der Menstruationsverbannung, führte.

Ziel des Dreijahresprojekts ist es, einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheits- und Bildungs­situation von Kindern in ländlichen Gebieten zu leisten, insbesondere arme und ausgegrenzte Mädchen zu fördern. Dazu gehören geschlechtergerechte Waschanlagen in allen Zielschulen, die Schaffung eines mädchenfreundlichen Lernumfelds und einer qualitativ hochwertigen Ausbildung an den Schulen sowie die Verbesserung der Kenntnisse und Fähigkeiten von Lehrern, Müttern und Kindern in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Sanitärversorgung und Hygiene.

Projektregionen sind Gemeinden in den Distrikten Solokhumbu, Khotang, Achham und Kalikot.

Unterstützt wird das Projekt von HelpAlliance, RTL-Spendenmarathon und Mastercard.


Gesundheitsprojekt für junge Frauen


In den entlegenen Bergregionen des Landes sind Frauen und Mädchen nach wie vor stark benachteiligt, haben deutlich weniger Zugang zu Bildungsangeboten, sind durch frühe Heirat und häusliche Gewalt bedroht und auch von Mädchenhandel betroffen.

Aufgrund der völlig unzureichenden Versorgung mit Gesundheitsinfrastruktur ist es enorm wichtig, entsprechendes Wissen über Hygiene und reproduktive Gesundheit zu vermitteln. Als Folge der oft dramatisch schlechten hygienischen Umstände, aber auch aufgrund des geringen Informations- und Bewusstseinstandes, ist die Zahl der Müttersterblichkeit bei Geburten höher und das durchschnittlich erwartbare Lebensalter der Frauen in Nepal geringer als in anderen südasiatischen Ländern.

EcoHimal ist seit etwa 15 Jahren in der Region Solukhumbu-Khotang tätig und war eine der wenigen Einrichtungen, die auch während des Bürgerkriegs Projekte durchführte.

Das Projekt – fußend auf früheren Projekterfahrungen – betreibt Aufklärungsmaßnahmen über Sexualverhalten und reproduktive Gesundheit in 10 Schulen der Gemeinde Rawabesi für insgesamt 2564 Schüler. Davon sind 1317 Burschen, 1247 Mädchen und 1659 Jugendliche im fortpflanzungsfähigen Alter. In die Ausbildung sind auch 27 Lehrkräfte eingebunden sowie die Schule-Eltern-Gruppen.

Der Khotang Distrikt im zentralen Bergland gehört neben den Westprovinzen zu den rückständigsten Regionen des Landes und ist daher eine hauptsächliche Projektregion von EcoHimal. Wie aus früheren Projekten bekannt, gehören die fehlende Hygiene, mangelnde Sanitäreinrichtungen und das Nichtwissen über die Zusammenhänge von Gesundheit/Hygiene/Sexual- und Menstruationsverhalten zu den größten Problemen, von denen Mädchen/Frauen am meisten betroffen sind. Insbesondere die fehlende Information über angemessenes Verhalten während der Menstruation hat daher sehr negative Auswirkungen, was in Stigmatisierung, ungewollten Schwangerschaften, Absenzen im Unterricht usw. Ausdruck findet.

Durch die Etablierung von ASRH-Gruppen (Adolescent and Sexual Reproductive Health) entsteht in den zehn Schulen, in denen das Projekt umgesetzt wird, ein Umfeld, in dem die respektiven Probleme in den Unterricht einfließen und eine ständige Informationsvermittlung erfolgen kann.

Diese Arbeit wird mit ähnlicher Ausrichtung im Achham Distrikt, Far Western Region, seit 2021 fortgesetzt. Mit einer Reichweite von 34 Schulen werden 197 LehrerInnen und insgesamt 5612 Jugendliche mit Aufklärung über sexuelle und reproduktive Gesundheit erreicht.  

Das zweijährige Projekt konzentriert sich insbesondere auf die Verbesserung der Situation junger geschlechtsreifer Mädchen und auf gesundheitliche Aspekte wie Menstruationshygiene. Der Menstruationszyklus ist in den entlegenen Gebirgsregionen noch sehr stark mit Tabus besetzt. Diese Zusammenhänge darzustellen und die Eliminierung der in der Gesellschaft verbreiteten Tradition des Menstruationsexils für Frauen (Chhaupadhi genannt) bilden Schwerpunkte der Aufklärungsarbeit. Um diese Ausgrenzung zu verhindern, werden in den Schulen Rückzugsräume für Mädchen und Sanitäreinrichtungen gebaut, die von der Lokalverwaltung finanziert werden.

Alle Kosten für Bildungs- und Trainingsmaßnahmen im Rahmen dieser Projekte werden von der Salzburger Landesregierung getragen.



Empowerment von Mädchen in West-Nepal


Durch die Förderung des Landes Salzburg konnten wir in Bergdörfern West-Nepals das Empowerment von Mädchen unterstützen. In diesem Projekt erhielten 280 Mädchen aus entlegenen Dörfern die Möglichkeit, sich in Empowerment-Workshops mit den Themen Sicherheit/Schutz vor Gewalt, Gesundheit sowie Bildung und Empowerment auseinanderzusetzen. Insbesondere (sexualisierte) Gewalt und kulturelle Tabus bezüglich der Menstruation stellen für Mädchen und Frauen eine zusätzliche Hürde dar, die ihren Bildungszugang und ihre Lebenschancen negativ beeinflusst. Wissen, Information, Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie gegenseitige Unterstützung und Verantwortung sind wichtige Aspekte der Empowerment-Workshops.

Das Projekt hat dazu beigetragen, dass Mädchen und junge Frauen in der Zielregion Zugang zu Wissen, Information erhalten, mehr Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln und sich besser in der Lage fühlen, ihre eigenen Meinungen zu vertreten.

Unsere Partnerorganisation Phase Nepal setzte das das Projekt um. Phase Nepal kann auf langjährige Erfahrungen in West-Nepal und erfolgreiche Projekte im Bereich Frauen- und Mädchenförderung verweisen.

Das Projekt wurde Ende November 2016 erfolgreich abgeschlossen.




Helfen Sie uns zu helfen, damit Mädchen und junge Frauen in Nepal die Chance auf eine bessere Zukunft bekommen:

Kontakt


EcoHimal Austria Gesellschaft für Zusammenarbeit Alpen-Himalaya
Hofhaymer Allee 11/17
5020 Salzburg
E-Mail: office@ecohimal.org
T: +43 662 829492
ZVR Zahl: 886266575

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