Bewahrung des Welterbes im Kathmandutal

Der Lenz vergeht, die Rose welkt am Hang,
das süße Buch der Jugend muss sich schließen;
die Nachtigall, die in den Zweigen sang
wo kam sie her? wer lauscht jetzt ihrem Klang?

Mond meiner Lust und meines ganzen Lebens!
Des Himmels Mond steigt wieder auf. Wie oft
wird er im Lichte seines Strahlenwebens
in unsrem Garten nach mir spähn - vergebens!

Auszug aus der Rubaiyat von Omar Khayyam[1]

Mit der Restaurierung des neoklassizistischen Keshar Mahal Garten der sechs Jahreszeiten, auch bekannt als Garden of Dreams, im belebten Zentrum von Kathmandu, ist EcoHimal seit langem und bis heute an einem Projekt beteiligt, das auf die Erhaltung und Förderung des kulturellen und architektonischen Erbes des Landes abzielt. Der Garten der Träume ist an sich schon eine bemerkenswerte Brücke zwischen mehreren Kulturen. Er wurde in den frühen 1900er Jahren von einem Rana-Aristo­kraten als Lustgarten angelegt, der versuchte, Elemente der europäischen Kultur – die Gärten von Versailles, neo-griechische Architektur, viktorianische Poesie – in eine eindeutig asiati­sche Umgebung einzubinden.

Ein Hauptmerkmal dieses Projekts war die Nutzung dieser über viele Jahre vernachlässigten schlafenden Schönheit als Vehikel für den Aufbau von Kapazi­täten in Bereichen, die für die Entwicklung von Qualitätstourismus und die architektonische Erhaltung entscheidend sind: Gartenerhaltung, Ökotourismus und Verwaltung kultureller Ressourcen. Diese Arbeit umfasst nicht nur die Wiederherstellung der physischen Struktur, sondern auch die Einführung neuer Funktionen: Cafés, Restaurants, Ausstellungseinrichtun­gen. Der Garden of Dreams soll als ruhige Oase im Herzen des modernen Kathmandu dienen und gilt wegen seines romantischen Ambientes unter den einheimischen Teenagern längst als ‚bester Ort für Verabredungen‘.

EcoHimal trat in die Fußstapfen österreichischer Architekten, Wissenschaftler und Organisationen, die sich seit den 1970er Jahren für den Schutz des Welterbes im Tal von Kathmandu einsetzten.